Gedankenozean  Kommentare
Grau ist die Welt dort hinter jenen trüben Scheibe.
Einsam ist der Gedanken weiter Ozean,
auf dessen Wellen ich mit meinen Träumen treibe
und spüle ach an keiner hellen Insel an.

Es pflügt durch Wogen immer gleich mein U-boot weiter.
Sie hält gefangen mich, die kleine Kugel Licht.
In manchen Stunden scheint sie höher mir und breiter,
doch im Moment find ich zum Drehen Platz hier nicht.

Ich lenke nicht und kenne kein Ziel meiner Reise
und dennoch hoffe ich auf fernen Horizont.
Ich weiss, dass irgendwann auf irgendeine Weise
sich dieses dumpfe Harren einmal für mich lohnt.

Und seh ich tags die Sonn' nicht, nächtens nicht die Sterne,
ich schau doch unentwegt ins dunkle Grau hinaus,
denn dringt ein Sonnenstrahl doch mal zu mir von Ferne,
dann bricht er kurz ein Stückchen Dunkelheit heraus.

Und ich erkenne neben mir die andern Schiffe,
im gleichen Strome treiben sich auch immer blind
und doch umfahren wir unwissend manche Riffe,
die uns'rem Weg zum Glück hier hochgefährlich sind.

Aus meinem Nachbarschiff erhasch ich manchmal Blicke,
wenn Wind und Licht uns kurzen Hoffnungsschein gewähr'n.
Und ganz egal, wie grausam sich das Schicksal schicke:
Gemeinschaft zwischen uns wird jede Angst verzehr'n.