Ich weiss, dass das eigentlich "Sprüche" heissen müsste, wenn ich denn diese meinten, was nicht der Fall ist, sodass ich zu diesen Doppelversen eben Spruchs sagen darf. Künstlerische Freiheit. Basta.


es kam hervor aus dem glanz der stunde,
es leuchtete hell wie der ewigkeit schein,
doch eh man's versah ging es wieder zugrunde,
es sollte wohl nicht für die ewigkeit sein.

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Ob ich auch fliegen möchte,
versuch ichs doch vergebens,
wo ich kaum schwimmen lernte
im Meere dieses Lebens.

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Kein heller Strahl am Horizont
will mir zur Hoffnung scheinen,
ich sehe ihn zumindest nicht
vor lauter Selbstbeweinen.

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soll ich ruhen oder eilen?
drüber grübeln in der Nacht
bringt mich um den Schlaf zuweilen,
mehr hat es noch nicht gebracht.

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Das Leben ist ein Puzzlespiel.
Wenn alle Teile passen,
in die die Kinderzeit zerfiel,
wird Glück dich neu erfassen.

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In mancher kalten Winternacht
mag Glück verloren scheinen,
doch wenn die Sonne wieder lacht,
versiegt auch schnell das Weinen.

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Zeit ist jedem knapp bestimmt
und doch gibts genug Momente,
in die eingezahlt die Rente
dich dein Lebtag glücklich stimmt.

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Singst du lauthals Trauerlieder,
schallt dir Traurigkeit zurück;
fröhlich singend klingt dir wieder
als ein Echo immer Glück.

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Vergang'nes lieben ist bequem
und Hochmut: Zukunft kennen.
Denn Jetzt ist jetzt schon Ehedem
und Gleich wird Jetzt im Nennen.

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In den nun vergang'nen Tagen
liegt der Grund des heut'gen Weinens:
die Enttäuschung frohen Scheinens,
das sie einst als Zukunft bargen.

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Weiß getüncht die Hügelketten,
wo wir unsern Nachruf lesen,
die uns viel gegeben hätten,
wär'n sie grün getüncht gewesen.

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Im Paradiese aufgewacht,
wo ich so lang im Schlafe lag
und voller Glück daran gedacht,
dass mich mein Weg noch immer mag.

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In den kleinen, nie gewes'nen Dingen,
die du heute mir und uns so oft bescherst,
hör' ich eine gold'ne Zukunft klingen,
die ich kaum erhofft und doch so sehr begehrt!

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Was weiß denn ich schon von der Liebe?
Und was weiß ich denn schon vom Glück?
Ich weiß, wenn beides mir nicht bliebe,
dann blieb' nichts wichtiges zurück.

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So wie sie schaut, muss manches Wort von denen,
die mir wie eingegeben in den Ohren klingen,
als ob sie nun gehört zu werden sehnen,
auch ungesagt auf Lobbesung'ne überspringen...

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Hoch auf dem Ross vergang'ner Tage
sitzt und spottet die Gegenwart
lauthals der holprigen Straße der Zukunft,
hat die Kraft des Pferds für die Not nicht gespart.